Herta Müller

rumänisch-deutsche Schriftstellerin; Nobelpreis für Literatur 2009; Werke: Erzählungen, Romane, u. a. "Niederungen", "Reisende auf einem Bein", "Herztier", "Atemschaukel"; auch Text-Bild-Collagen und Essays

* 17. August 1953 Nitzkydorf

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Herkunft

Herta Müller wurde am 17. Aug. 1953 in Nitzkydorf/Kreis Temeschwar im lange Zeit deutschsprachigen Banat (Rumänien) geboren und wuchs auch deutschsprachig auf. Ihr Großvater war ein wohlhabender Bauer und Kaufmann, der nach dem Zweiten Weltkrieg unter dem kommunistischen Regime enteignet wurde. M.s Mutter war nach dem Vormarsch der sowjetischen Armee und dem Sturz des faschistischen Regimes in Rumänien (1944) zu jahrelanger Zwangsarbeit in die UdSSR deportiert worden. Der Tochter erzählte sie nichts von ihren dortigen Erlebnissen (vgl. FAS, 20.5.2019). Ihr Vater, ein ehemaliger SS-Soldat, den sie fürchtete und als jähzornig beschrieb, verdiente seinen Lebensunterhalt als Lkw-Fahrer.

Ausbildung

1960-1968 besuchte M. die Deutsche Schule in Nitzkydorf, an der auch Rumänisch unterrichtet wurde. Nach weiterführender Schule und Abitur studierte sie 1972-1976 in Temeschwar Germanistik und Rumänische Literatur. Als Studentin hatte M. Verbindungen zur "Aktionsgruppe Banat", einem regimekritischen Literaturkreis, den staatliche Organe 1975 zwangsweise auflösten. Mitglied wurde sie dann im offiziell geduldeten "Literaturkreis Adam Müller-Guttenbrunn".

Wirken

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